Die Kraft der Sprache ist unglaublich mächtig. Unsere Worte haben nicht nur eine Wirkung auf uns selbst, sondern auch auf die Menschen um uns herum.

Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, wie wir sprechen, denn unsere Sprache kann entweder Brücken bauen oder Mauern errichten. Mit einer positiven Sprache können wir unsere Ziele erreichen und unsere Beziehungen verbessern. Auf der anderen Seite kann eine negative Sprache negative Gefühle in uns und anderen hervorrufen.

Es macht so viel Sinn, zu sagen, was man möchte und seine Wünsche und Bedürfnisse klar auszudrücken. Tatsache ist, dass wir das tatsächlich häufig nicht machen. Weil wir gar nicht genau wissen, was wir wollen. 

Es ist viel leichter, wenn andere entscheiden. Und jetzt wird es „böse“: Dann kann ich mich auch einfach über das Ergebnis beschweren. Sehr häufig sagen wir nicht, was wir wollen, aus falsch verstandener Höflichkeit. Wir wollen unser Gegenüber nicht verletzen. Haben Angst, dass die Harmonie leidet. Wir machen uns Gedanken darüber, was der Andere über uns denkt und so weiter… wenn diese Gedankenkette erst einmal los geht, nimmt diese schnell an Fahrt auf und wir sagen lieber schnell JA anstelle unser Bedürfnis mitzuteilen. 

Exkurs: Harmonie – wo kommt die Sucht nach Harmonie her?

Die Sehnsucht nach Harmonie ist ein menschliches Bedürfnis, das sich aus verschiedenen Aspekten ergibt. Zum einen ist Harmonie ein Zustand, in dem alles in Einklang miteinander steht und sich gut anfühlt. Dies kann auf zwischenmenschlicher Ebene, aber auch in der Natur oder der Umgebung um uns herum sein. Der Wunsch nach Harmonie ist also eine Art Schutzmechanismus, um sich vor negativen Einflüssen zu schützen und das eigene Wohlbefinden zu steigern.

Auch in der Psychologie wird der Begriff Harmonie verwendet, um ein Gleichgewicht zwischen verschiedenen Aspekten des Lebens zu beschreiben. Wenn bestimmte Bedürfnisse oder Werte nicht erfüllt werden, kann dies zu einem Ungleichgewicht und somit Unzufriedenheit führen. Daher streben viele Menschen nach Harmonie, um ein ausgewogenes und erfülltes Leben zu führen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Wunsch nach Harmonie ein tief verwurzeltes Bedürfnis des Menschen ist, das ihm dabei hilft, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.

Das ist doch alles Schön-Malerei:

Eine positive Sprache kann uns helfen, eine positive Sichtweise zu entwickeln und leichter durchs Leben zu gehen. Eine positive Sichtweise bedeutet nicht, eine "rosa Brille" zu tragen oder die Realität zu ignorieren. Es geht vielmehr darum, eine Grundsatzentscheidung zu treffen, das Gute im Leben zu sehen und das Negative als Herausforderung zu betrachten oder zu nehmen oder zu minimieren.

Vom Kleinen zum Großen:

Und das Wunder der Sprache fängt schon im alltäglichen und kleinen an. Beispiel gefällig? Höre dir einfach mal zu, wie oft du etwas MUSST. Du musst einkaufen, du musst Weihnachten zu den verschiedenen Familienmitgliedern tingeln, du musst zum Sport, du musst abwaschen und deine Kinder ins Bett bringen. Dann muss der Hund noch raus und das Katzenklo gereinigt werden… die Liste ist unendlich.

Wenn du eine Katze hast, gehört das Reinigen der Katzentoilette vielleicht nicht zu den Lieblingsaufgaben. 

Es macht einen großen Unterschied, ob diese reinigen MUSST oder ob du eben das Katzenklo reinigst (im Sinne von „ich erledige das fix).

Offen gesagt, passt das ganze Wunder und der Effekt hier gar nicht in einen geschriebenen Blogartikel. Das ist Training und klappt am besten in Kursen bzw. 1:1 Trainings.

Wichtig ist: Du wünschst dir in brenzligen Situation Klarheit, Souveränität, Schlagfertigkeit und weitere tolle Eigenschaften? Das klappt dann, wenn du im alltäglichen bei den kleinen Worten und Formulierungen übst.

Exkurs: Was wollen Menschen im Miteinander?

Wann fühlen wir uns wohl?

Menschen fühlen sich dort wohl, wo sie anerkannt, respektiert und wertgeschätzt werden. Ja, haben wir alle schon gehört und unterstreichen wir sofort. Was heißt das im Alltag? Da sieht es häuft anders aus.

Die Frage ist hier anders zu stellen. Was für ein Verhalten, welche Art der Kommunikation brauche ich, damit dieses anerkannt, wertgeschätzt und respektiert fühlen stattfindet. Ein Gamechanger ist es, so zu sprechen, dass wir nicht werten bzw. bewerten. Jetzt wird es schon kniffliger. Was macht es so schwer? Weil wir selten darüber nachdenken. Weil wir nicht in „Sprache“ geschult werden. Wir lernen unsere Muttersprache, in der Regel, ohne die Worte und deren Wirkung zu hinterfragen. Wir sprechen so, wie es uns beigebracht wurde, wie wir sozialisiert wurden. Da fallen dann im Kinderzimmer schon mal so Sätze wie „hier sieht es ja aus wie im Saustall“ „warum ist dein Zimmer nicht aufgeräumt?“ Und so weiter. Neben der negativen Bewertung sorgt die Warum-Frage zu einer Rechtfertigung. Insgesamt entstehen so keine guten Gefühle. Und dann wundern wir uns über „patzige“ Antworten...

»Mit positiver Kommunikation empfinden wir das Gespräch gerechter«


Insgesamt bist du auf einem super Weg, wenn dir bewusst ist, dass unsere Sprache eine große Wirkung auf uns und andere hat. Mit einer bewussten, positiven Sprache können wir uns und andere unterstützen, unsere Ziele erreichen und eine positive Sichtweise entwickeln.

Beispiele für positive Sprache:

Negatives/altes Sprechmuster

  • "kein Problem"
  • "Ich muss noch ..."
  • "Ja, aber ..." (das ABER löscht alles vor dem Komma. "Das hast du gut gemacht, aber xyz." - hängen bleibt xyz)
  • "Das ist schlecht, das kann gar nicht funktionieren."
  • "Das weiß ich auch nicht."
  • "Lass deine Drecksocken nicht überall liegen."
  • "Nichts klappt"

Positives/neues Sprachmuster

  • "gern geschehen" / "bitte" (als Antwort auf "Dankeschön")
  • "Ich werde noch ..." / "Ich mache noch ..." / "Ich erledige noch ..."
  • "Ja, und ..."
  • "Ich schlage dir folgende Anpassung vor. So könnte es noch besser funktionieren."
  • "Das weiß meine Kollegin Sabine Schlau perfekt."
  • "Leg deine Drecksocken bitte direkt in die Wäschetonne."
  • "Vieles funktioniert, Ausnahmen bestätigen die Regel."

Wie kommst du dahin?

Da gibt es nach meiner praktischen Erfahrung ein Ranking:

  1. Du brauchst erst einmal den Wunsch andere Ergebnisse in Gesprächssituationen zu bekommen. Wenn du zufrieden mit allem bist, wirst du nichts ändern, wozu auch? Wenn du allerdings gern andere ändern möchtest, weil du öfter falsch verstanden wirst, oder die anderen öfter „doof“ reagieren, dann kannst du dir Gedanken um deine Kommunikation machen. Denn Andere kannst du nicht ändern, und das, was du bekommst, ist immer ein Ergebnis. Wir können an einigen Stellschrauben drehen, um etwas zu verändern. Fakt ist: der Andere ist es nicht. An dir selbst kannst du arbeiten und etwas anpassen.
  2. Die Erkenntnis. Neues Wissen. Neue Instrumente. Am Ende können Kommunikation, Worte und Sprache wie ein Werkzeugkoffer dienen. Je nach Situation wendest du deine Tools an.
  3. Motivation. Die entsteht aus den Punkten 1 + 2
  4. Mut. Mut die neuen Werkezuge anzuwenden. Mut, immer wieder zu üben. Den das Sprachtraining braucht viele Trainingseinheiten, da du es mit Menschen zu tun hast. Und es kommt immer auf den Kontext, den Rahmen an. Es gibt nicht den einen Satz, der immer funktioniert.
  5. Üben und Geduld.
  6. Mit jedem Erfolg die Erfolgsschleife vertiefen


»Schon kleinste Anpassungen bewirken Großes.
Glaube an die Kraft der vielen kleine Schritte«


Exkurs zu Punkt 6:

Wie entsteht eine Erfolgsschleife und warum ist Veränderung so schwer?

In unserem Hirn kannst du dir dein Verhalten wie eine Art Autobahn vorstellen. Da geht alles schnell, du bist es gewohnt, du hast breite, gute Straßen. Das Tempo ist fix. Ähnlich wie der Teppich um den Esstisch, der schon ordentlich runtergetreten ist vom vielen Laufen.

Jetzt hast du die Erkenntnis, dass du dich zum Beispiel weniger rechtfertigen möchtest. Nun sagt jemand etwas zu dir und du wirst dich reflexartig rechtfertigen. Denn für das „Rechtfertigen“ ist in deinem Hirn eine dicke, fette Autobahn. Jetzt willst du das nicht mehr machen. Das heißt, du brauchst einen neuen Weg. Wie im Dschungel, schlägst du dir den Weg frei. Du siehst gar nix und trampelst einen neuen Weg frei. Je öfter du diesen gehst, desto leichter wird er zu begehen und irgendwann wird er zu deiner neuen Datenautobahn. Dafür brauchst du die Schritte 1-5.

Am erfolgreichsten bist du, wenn du dir ganz entspannt immer wieder ein Worthäppchen schnappst und daran arbeitest.

Noch ein wichtiges Statement zum Schluss

Es geht immer darum, dass DU dich entscheidest, etwas ANDERS zu machen. Nicht weil es vorher „falsch“ war. 

Denk daran: Worte wirken immer, nach innen und nach außen. 

Wenn du also sagst, „ach, jetzt habe ich es wieder falsch gesagt“ wird dich das schnell frustrieren und du wirst schnell aufgeben. Zusätzlich fühlst du dich schlechter also vorher. Das macht doch gar keinen Sinn. Wie alt bist du? Ziehe davon einfach 10 Jahre ab. Zum Bespiel 45 Jahre, dann hast du 35 so gesprochen, wie du sprichst. 

Da reicht doch nicht ein Impuls, ein Blogartikel (egal, wie gut er dir im besten Fall gefällt) um 35 Jahre Gewohnheit anzupassen. Hierzu kannst du dich in meinen Blogartikel zum Thema »Erwartungen« inspirieren lassen. Also, sei gütig zu dir, hab Geduld und bleib am Ball. Es lohnt sich und soll Spaß machen. 

»Was du denkst, sagst du.
Was du sagst, machst du.
Was du machst, bist du.«

Und klar, kannst du dir bei mir dazu weiter Impulse holen. Gern auch im 1:1 Training oder als Firmenevent. 

Lass uns gern dazu schnacken. Und nun wünsche ich viel Spaß beim Testen.

Deine 

Rubina