Portraitfoto Rubina Ordemann in Seminarsituation

Gespräch in der Krise / Mediation / Schlichtung

Es gibt einen Ort jenseits von richtig und falsch. Dort wollen wir uns treffen.
Wenn Menschen sich streiten, hat nie eine Seite ganz recht und die andere Seite ganz unrecht.

– Rubina Ordemann

Mediation. Gesprächsbegleitung. Schlichtung.
Was ist was?

Mediation ist Brückenbau.
Wie das? Die Parteien kommen meist mit einer Positon A und einer Position B. Die Mediation baut über beide Positionen den Bogen der Interessen. Einfach gesagt: Mediation ist das Fortsetzen gescheiterter Verhandlungen. 




Wo Menschen zusammentreffen, prallen mitunter auch unterschiedliche Ansichten, Ziele und Verhalten aufeinander. Oftmals ist das sehr bereichernd, manchmal entstehen Meinungsverschiedenheiten, Knatsch, kleinere oder größere Konflikte oder gar Streit. Hier kann ein:e Mediator:in helfen. Mediator:innen sind neutral und verhindern, dass sich die Fronten weiter verhärten oder die Beteiligten gar vor Gericht landen. Am Ende steht eine Einigung, mit der beide zufrieden sind. Mediation sucht Win-Win-Ergebnisse (statt Kompromisse = lose-lose-Ergebnis). Mediation ist ein universelles Verfahren, welches überall anwendbar ist.

Worum geht es?
Ideenliste für Gespräche in der Krise

Das Verfahren kann in jeder Art eingesetzt werden, wo sich Gespräche in der Sackgasse befinden und die Beteiligten noch ein Interesse an einer Gewinn/Gewinn-Lösung haben.

  • Nachbarschaftsmediation
    Nachtruhe, die stinkende Biotonne oder der herüberhängende Ast. Wer dauerhafte Ruhe in seiner Nachbarschaft haben möchte, kann mit einer Mediation den Umzug verhindern.
  • Familien-/Trennungs- und Scheidungsmediation
    Bei einer Trennung gibt es viele Aspekte zu beachten. Vermögen, soziale und psychische Aspekte, Versorgungsansprüche, Sorgerecht, Erziehungsgrundsätze, Besuchsregeln etc. Eine Mediation soll den Trennungsprozess erleichern, begleiten und angenehmer gestalten. In der Regel sind die Beteiligten sehr belastet. Eine Seite will alles schnell erledigen wollen, die andere Seite hält noch fest. Wenn Kinder involviert sind, ist hier der Druck besonders groß und soll möglichst von diesen ferngehalten werden.
  • Arbeitsplatz
    Gehaltsverhandlungen, Unstimmigkeiten im Team, Arbeitsklima-Verbesserung, Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
  • Schulmediation
    Konflikte zwischen Lehrkräften, Eltern/Schülern
  • Nachfolgemediation
    Der Führungsstab wird übergeben, die Unternehmensnachfolge wird geregelt. Hier gibt es oftmals ein hohes Konfliktpotenzial. Es kann um Themen wie die Wahrung des Lebenswerkes, Fürsorge für das Unternehmen und deren Angestellten gehen, sowie unterschiedliche Haltungen der Generationen.
  • Erbschaftsmediation
    Sehr hilfreich, damit der Erbstreit nicht zum Familienstreit wird. In diesen mitunter schweren Stunden hast du Besseres zu tun, als sich mit Angehörigen zu streiten.

Live oder online –
wie funktioniert das genau?

Ob Live oder Online – beides ist grundsätzlich möglich. Das entscheiden wir gemeinsam. Was sich besser eignet, hängt vom Fall und von persönlichen Vorlieben ab.

Als Mediatorin strukturiere ich den Prozess. Die Mediation durchläuft 5 typische Phasen und geht in der Regel über mehrere Termine. Wie viele das sind, hängt von den Beteiligten ab:

  1. Auftragsklärung
    Erklären/Rahmen festlegen/Regeln für das Verfahren. Auftragsbündnis (alles sagen ja)
  2. Themen sammeln
    Sachverhalt klären
  3. Interessen erkunden
    Konflikterhellung
  4. Lösungsoptionen
    ggf. kommt hier ergänzend das Recht dazu
  5. Einigung/Lösung/Vereinbarung.

Mediatior:innen bekommen ihr Honorar je Stunde. Das Honorar beträgt im Durchschnitt zwischen 150,- Euro – 300,- Euro/Std.  Eine Mediation ist vertraulich und alle Beteiligten bekommen Ergebnis-Protokolle der Sitzungen.

Im Detail...
Mediation schaut in die Zukunft

Die Mediation ist ein Verfahren, um Konflikte zu lösen. Es braucht gar nicht immer einen „großen“ Konflikt – auch Meinungsverschiedenheiten dürfen gesehen werden. Denn gerade diese haben die Angewohnheit unterschwellig weiterzugrummeln und irgendwann ein zu einem großen Klopps zu werden.

In einer Mediation treffen sich die Konfliktparteien mit mir als Mediatorin. Ich bin die allparteiliche Dritte. Das meint zum einen, dass ich neutral bin und zum anderen, dass ich versuche die Verhandlungssituation auszugleichen, so dass beide Parteien eine Augenhöhe erreichen. Eine Mediation ist freiwillig, nicht gerichtlich und nicht öffentlich. Sie ist keine Therapie und auch kein Schiedsgericht. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass beide an einer außergerichtlichen Lösung interessiert sind.

Mediation ist weit mehr als Konflikte zu lösen. Sie ist vor allem selbstbestimmt. Das heißt, dass ich als Mediatorin nicht nach Recht und Schuld schaue und keine Richterin bin. Die Parteien bestimmen, worüber sie sprechen möchten, ich achte darauf, dass jede:r Gehör findet.




Mediation ist lösungsorientiert. Das Ergebnis ist eine Lösung, mit der alle Beteiligten gleichermaßen zufrieden sind. Das macht es nachhaltig.

Sind die Meinungsverschiedenheiten oder Konflikte stark, kann die Mediation eine Alternative zu einem Gerichtsverfahren sein. Der Vorteil ist, dass bei einer Mediation immer eine Gewinn/Gewinn-Situation angestrebt wird. Bei einem Gerichtsverfahren wird Recht gesprochen, d.h. es wird eine Verlust/Gewinn oder Verlust/Verlust-Lösung getroffen. Dazukommt, dass das Recht einen engeren Rahmen hat. Die Mediation hat mehr Möglichkeiten außerhalb des rechtlichen Rahmens Vereinbarungen zu treffen. Diese haben dann auch vor Gericht Bestand.

Das Ziel einer Auseinandersetzung sollte nicht der Sieg sein, sondern der Fortschritt und dabei kann Mediation helfen.

Dann war da ja noch die Gesprächsbegleitung und Schlichtung.
Was ist was?

Nach meiner Erfahrung „trauen“ sich die Beteiligten manchmal nicht zum Schritt der Mediation. Das klingt so „groß“. Manche denken: „nee, dass muss ich doch selbst schaffen“, „wie sieht das aus, wenn wir Hilfe brauchen“ und so weiter. Der Schritt zur Mediation fühlt sich wie ein Versagen an. Spannenderweise holen wir uns in vielen Bereichen Profis an unsere Seite. Zum Beispiel wenn wir zum Arzt gehen ist das selbstverständlich. Ähnliche Situation. Sackgasse. Es wird Input von außen, von Profis gebraucht. So sollte der Weg zur Mediation auch gesehen werden. Kommunikation ist so vielschichtig, eine Auseinandersetzung fast normal. Und wenn wir in Frieden leben wollen, macht es maximal Sinn, sich rechtzeitig Unterstützung zu holen. So können Themen erledigt werden. Das schafft Platz für die schönen Dinge des Lebens. Denn wer frei sein möchte, muss zuerst loslassen. Das gilt auch für Konflikte….

Aus fachlicher Sicht ist Mediation keine Schlichtung. Bei einer Schlichtung bewertet der Schlichter wie ein Schiedsrichter die Positionen der Parteien und machen einen Kompromissvorschlag. Das wird häufig bei Tarifstreitigkeiten, beim Bewerten von Handwerksleistungen durch externe Fachleute, Verbraucher-oder Reisestreitigkeiten etc. gemacht. Grundsätzlich gibt es Parallelen zur Mediation. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal ist, dass Schlichter:innen am Ende einen Lösungsvorschlag unterbreiten. Dieser ist oft ein Kompromiss. Bei einem Kompromiss machen in der Regel beide eine Faust in der Tasche und stimmen zu. Es ist im Gegensatz zur Mediation keine Einigung (Gewinner/Gewinner-Lösung). Auch hier gibt es kein richtig oder falsch – beide Verfahren haben ihre Berechtigung.

Was gibt es noch zu wissen?

Mein Angebot als Mediatorin – ohne Mediation:

Wenn es keine Mediation sein soll, kann ich dich mit meiner Expertise unterstützen:

  • Gesprächsbegleitung
    Ich begleite deine Gespräche und unterstütze dich mit meiner Expertise.
  • Schlichtung
    Nicht im „korrekt-definierten“ Sinn. Manchmal hilft ein anderes Wort, um Parteien an einen Tisch zu bekommen. Dann begleite ich euer Anliegen.




Wie das Kind am Ende heißt, was für ein Wording du nutzt, ist mir egal. Wenn ihr etwas aus der Welt räumen wollt, oder in einer Sackgasse steckt, begleite ich euch auf dem Weg zu eurer Einigung gern. Wichtig ist, dass du die Unterschiede einmal gehört hast. Am Ende geht es einfach um dein Anliegen. Das ist mein Mittelpunkt. Lass uns einfach darüber schnacken. Dann sehen wir, welches Format und welches Wording das passende ist. Hier geht es nach meiner Auffassung nicht um richtig oder falsch, sondern um hilfreich oder weniger hilfreich, denn:

Warum eine Tür zuschlagen, wenn sie angelehnt bleiben kann.