Warum es manchmal so schwer ist sich zu entscheiden.

Aus dem Bauch heraus denken wir: Das meiste kann dienen. Je mehr Auswahl/Optionen wir haben, desto besser. Je mehr Auswahl ich habe, desto zufriedener bin ich. Häufig ist es umgekehrt. Je größer die Auswahl ist, desto größer werden unsere Erwartungen. Damit steigt allerdings auch die Sorge, dass wir uns falsch entscheiden. Wenn es so viel Auswahl gibt, vielleicht gibt es noch mehr und etwa noch schöneres/besseres. 

Das Wahlparadoxon

Die kanadisch-US-amerikanische Psychologin Sheena Iyengar hat das in einem legendären Experiment demonstriert.

Sie hat in einem Supermarkt Marmeladensorten zum Probieren angeboten. An unterschiedlichen Tagen sechs und 24 Sorten. Jetzt kommt die Überraschung.

• Bei der kleinen Auswahl haben 40 % der Menschen probiert und 30 Prozent kauften ein Glas


• Bei der großen Auswahl probierten zwar 60 % der Besucher, lediglich 2 Prozent haben ein Glas Marmelade gekauft.

Fazit: Der Reiz der Auswahl war da, gleichzeitig verwirrte sie auch.

Was können wir also im Alltag tun?

Der Psychologieprofessor Barry Schwartz empfiehlt:


TIPP 1: »Reduziere die Auswahl«

Wie machen wir das? Wo es gefühlt immer mehr Auswahl gibt. Portal die uns mit dem Vergleichen scheinbar helfen und dabei die Auswahl immer weiter vergrößern.

Im Restaurant zum Beispiel bestellst du das erste, was dir auf der Karte gefällt. Dann die Karte zuklappen und auf die Seite legen. Denn: Je mehr Optionen dir ins Auge fallen und damit im Kopf herumschwirren, desto unzufriedener wirst du.


TIPP 2: Wenn du in einem Entscheidungs-Dilemma bist, nutze die Gummiband-Methode

Das hilft besonders, wenn es um größere Entscheidung geht. Solche, die deine Zukunft nachhaltig verändern können. Jobwechsel, Umzug, vorzeitiger Ruhestand, Einzug eines Haustieres etc.


Wie geht das? Zeichne dir das Modell ab und frage dich. Was hält dich? Was zeiht dich?

Simpel oder? Zu simpel? Das ist doch das Gleiche wie „Was spricht dafür, was dagegen?“. Der kleine und sehr feine Unterschied liegt in der positiven Formulierung. Und der Öffnung. Die Frage was dagegen spricht ist schließend und lenkt die Blickrichtung auf das Negative. Damit entfällt die Alternative. Wer wählt schon das negative??

Wenn du fragst, was dich hält oder zieht ist das positiv formuliert und entsprechend einer Situation können beide Alternativen reizvoll sein.


TIPP 3: Zeit stoppen – Auswahl in zwei Schritten


Step One:

Stopp die Zeit, denn unter Zeitdruck treffen wir häufig ganz gute Entscheidungen. Zumindest bei Entscheidungen die nicht unseren Zukunft betreffen. Wenn um eine Bildauswahl oder Recherche oder ähnliches geht. Nimm dir eine bestimmte Anzahl an Minuten, z. B. 2, 4 oder max. 5 Minuten. Alles, was du findest, markierst du, packst es in den Warenkorb, machst Screeshots etc.

Step Two:

Jetzt noch mal die Uhr stellen, eine Minute um die endgültige Auswahl zu treffen. Fertig.

Fakt ist, mit mehr Zeit wird die Auswahl in der Regel nicht besser. Die Psychologin Sian Leah Beilock von der Universität Chicago fand heraus, dass Profi-Golfspieler am besten spielen, wenn sie keine Zeit haben, über den Schlag nachzudenken. Die Macht der Intuition – die Entscheidung aus dem Bauch. Bauchentscheidungen sind übrigens weder besser noch schlechter, sie sind zig Mal schneller.

TIPP 4: Keine Kompromisse

Wenn du langfristig glücklich sein möchtest, triff deine Entscheidung unabhängig. Wir treffen eher selten schlechte Entscheidungen. Wir gehen Kompromisse ein. Weil wir falsche Rücksicht nehmen, weil der Weg kürzer erscheint.


TIPP 5: Adlerperspektive

Tritt ein paar Schritte zurück, betrachte die Dinge wie ein Adler von oben. Oder aus der Ferne. Da sehen die Dinge meist ganz anders aus und erlauben dir einen 360 Grad-Blick.


TIPP 6: Entspanne dich. Bleib fair zu dir. Suche nicht DIE RICHTIGE Entscheidung


Jede Entscheidung, die du triffst, ist die richtige zum Zeitpunkt der Entscheidung. Eine Rückwärtige Betrachtung ist immer unfair, denn es fließen Aspekte mit ein, die du zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht hattest. Und keine Entscheidung ist in Stein gemeißelt. Weder große noch kleine. Haus gekauft und unglücklich. Häuser kann man verkaufen – du bist nicht verdammt dort zu bleiben. 

Essen bestellt und doch keinen Appetit auf Nudeln. Dein Partner schon und er hat Pizza. Dann tauscht doch, oder lass dein Essen einpacken und bestell dir was Neues. Sei mutig. Es ist dein Leben, deine Zeit, dein Geld. DU entscheidest. Was die im Restaurant denken? Erstaunlich wenig, außer, dass sie noch ein Gericht mehr verkaufen und sich darüber freuen -sei dir sicher. 

TIPP 7: Anstatt dich an Methoden abzuarbeiten, helfen auch mal schlaue Fragen:


• Was will ich wirklich (wenn ich auf niemanden Rücksicht nehmen müsste und nichts, niemand und Geld keine Rolle spielt)?

• Was will mein Herz?

• Was will mein Kopf?

• Was will mein Bauch?

• Woher kommt der Wunsch, also was ist die Motivation?

• Habe ich Alternativen?

• Kenne ich die Konsequenzen und bin bereit diese zu tragen?

Es gibt noch so viele Methoden, vielleicht mache ich mal einen zweiten Teil dazu. Was meinst du? Willst du mehr dazu? Dann schreib mir, per Mail, in den Social Media Post oder einfach per WhatsApp.


»Wenn du dich nicht entscheiden kannst, wirf eine Münze.
Egal, wie Sie landet, du wirst merken, worauf du hoffst.«

Dir wünsche ich einen zauberhaften, entscheidungsfreudigen Tag. Deine,

Rubina

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